Galerie Schall und Echo

„Wer in der Sprache lebt und mit vielen Worten im Streit liegt, weiß die Antwort zu schätzen, die man sich für immer schuldig bleibt.“

Elazar Benyoetz

 

Sprachwurzel von Cuno Sauerteig 2024

erklär mir, was ich nicht erklären kann
es lebt unabwendbar
selbst im ewigen Augenblick des Abschieds
die Sprache
nach innen
in alle Richtungen
erhelle mir die Sehnsucht
nach außen
aus einem Satz erwächst ein anderer
das Leben

Cuno Sauerteig 2023

 

das Krokodil von Cuno Sauerteig
Galerie Schall & Echo
info@schall-und-echo.art

Wir wollen von uns sprechen. Können wir das?

Wir wollen voneinander nichts wissen. Aber möglichst viel erfahren.

Wir lassen uns leichter Erschüttern als Bewegen.

Wir kommen zur Welt, nicht um uns, sondern um sie zu verändern.

Wir erkennen das uns Nötigende eher als das uns Nötige.

Wir haben einen Kopf aus Beton, aber alle überschreitbaren Grenzen im Gedanken.

Wir suchen ein Paradies das nicht wir verloren haben.

Haben innen unsere Lustgärten, außen unsere Luftschlösser.

Wir träumen vom Paradies und verschlafen darüber Himmel und Erde.

Wir leben abwechselnd im Irrtum und im Glauben.

Wir verteidigen unsere Fehler ein Leben lang.

Über kurz oder lang tauschen wir unser Leben gegen unsere Lebensgeschichte aus.

Wir sagen es muss anders werden und eben sagten wir noch, es musste so kommen.

Unser Leben vergeht nicht, wir vergehen uns an ihm.

 

 

Wir von Elazar Benyoetz mit leichten Abwandlungen von Sauerteig

Möchte nicht immer nur sein wer ich bin, sondern manchmal auch der wer ich sein könnte.

„Ich du er sie es bin bist ist keine Libelle, aber wir finden uns flügellos schwebend unter einem Himmel aus kurzem Septembergras, über das der rauchduftende indianische Wind hinwegzieht…“

H.C. Artmann

 

Cuno Sauerteig (Staffellauf)

 

Mein Hunger nach Thunfisch und Anerkennung ist oft größer als der Appetit auf Wahrheit. Nur manchmal versuche ich das Sein zu verstehen anstatt es aufzuessen. Spiele dann eitel mit meinen Bildern, in denen ich verhaftet bin, um den Eiter heraus zu lassen. Füge meine Papierpuppen zusammen, bis sie mich stimmig verstören. Acker meine Sprache um, bis Scherben zum Vorschein kommen.

Wem meine Bilder missfallen, der ist ein Träumer, wem sie gefallen ein Realist.